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Honduras als Auswanderungsland

Gelesen auf der Auswärtiges Amt Webseite:

Achtung! Durch Covid 19 könnte sich einiges geändert haben. Bevor Sie Maßnahmen zur Auswanderung ergreifen, informieren Sie sich bitte näher im Internet.

Innenpolitische Lage

In der Hauptstadt Tegucigalpa, aber auch anderen Städten, kommt es regelmäßig zu Demonstrationen und Streikaktionen, die zu Verkehrsbehinderungen und auch gewaltsamen Auseinandersetzungen führen können.

Informieren Sie sich über die lokalen Medien.

Meiden Sie Demonstrationen und größere Menschenansammlungen weiträumig.

Folgen Sie den Anweisungen lokaler Sicherheitskräfte.

Kriminalität

Die Kriminalitätsrate in Honduras ist, trotz des Rückgangs der Anzahl der verübten Gewaltverbrechen, nach wie vor sehr hoch. Sie ist, besonders unter Drogeneinfluss, von hoher Gewaltbereitschaft und einer geringen Hemmschwelle beim Gebrauch von Schusswaffen geprägt. In San Pedro Sula, Tegucigalpa und La Ceiba kommt es häufig zu Entführungen und Überfällen unter Schusswaffengebrauch.

Übergriffe auf Reisende werden insbesondere in den größeren Städten, auf der Strecke von San Pedro Sula zur Mayastätte Copán Ruinas, aber auch in den Naturparks und Wandergebieten gemeldet. Besonders gefährlich ist auch die Karibikküste, insbesondere die Gegend in und um Tela, La Ceiba und San Pedro Sula.

Eine Sondereinheit der Polizei („Policía Turística“), die speziell zum Schutz von Touristen gebildet wurde, bietet Reisegruppen eine Eskorte bei Überlandfahrten an. Dieser kann über den jeweiligen Reiseveranstalter gegen geringe Mehrkosten gebucht werden.

Bewahren Sie Geld, Ausweise, Führerschein, Flugscheine und andere wichtigen Dokumente sicher auf.

Bevorzugen Sie bargeldlose Zahlungen und nehmen Sie nur das für den Tag benötigte Bargeld und keine unnötigen Wertsachen mit.

Seien Sie in größeren Menschenmengen wie an Flughäfen, auf Märkten und in öffentlichen Verkehrsmitteln besonders aufmerksam und achten Sie auf Ihre Wertsachen.

Meiden Sie einsame Strände und Spaziergänge nach Einbruch der Dunkelheit.

Nehmen Sie keine Anhalter mit und reisen Sie selbst nicht als solcher.

Leisten Sie im Fall eines Überfalls keinen Widerstand.

Bevorzugen Sie sogenannte Radiotaxis, deren Fahrer, Fahrzeugnummer, sowie das Fahrziel von einer Taxizentrale notiert werden.

Bestehen Sie als Frau bei Kontrollen durch Sicherheitskräfte auf die Begleitung durch eine weitere Person.

Nehmen Sie möglichst Angebote der Begleitung durch eine Eskorte bei Überlandfahrten in Anspruch.

Lassen Sie Ihr Gepäck nie unbeaufsichtigt.

Seien Sie bei ungewohnten E-Mails, Gewinnmitteilungen, Angeboten und Hilfsersuchen angeblicher Bekannter skeptisch. Teilen Sie keine Daten von sich mit, sondern vergewissern Sie sich ggf. persönlich oder wenden Sie sich an die Polizei.

Naturkatastrophen

Tropenstürme

In Zentralamerika ist von Juni bis Ende November Hurrikan-Saison. In dieser Zeit ist insbesondere an den Küsten und auf der Inselgruppe Islas de la Bahia mit Tropenstürmen und intensiven Regenfällen zu rechnen.

Erdbeben und Vulkane

Honduras liegt in einer seismisch aktiven Zone, weshalb es zu Erdbeben und vulkanischen Aktivitäten kommen kann.

Verfolgen Sie regelmäßig Wetterberichte und achten Sie auf Sturmwarnungen des National Hurricane Center.

Beachten Sie die Hinweise des staatlichen honduranischen Technischen Hilfswerks COPECO.

Im Fall einer Sturmwarnung beachten Sie die Hinweise zu Wirbelstürmen im Ausland bzw. die Hinweise des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

Beachten Sie stets Verbote, Hinweisschilder und Warnungen sowie die Anweisungen lokaler Behörden.

Machen Sie sich mit Verhaltenshinweisen bei Erdbeben, Vulkanen und Tsunamis vertraut. Diese bieten die Merkblätter des Deutschen GeoForschungsZentrums.

Reiseinfos

Infrastruktur/Verkehr

Reisende müssen sich auf ein stark beschädigtes Straßennetz einstellen. Lediglich die Hauptstraße zwischen Tegucigalpa und San Pedro Sula ist in einem guten Zustand.

Das geteerte Straßennetz ist spärlich, im Nordosten kaum vorhanden.

Zwischen den Städten verkehren Überlandbusse, die zum Teil klimatisiert sind. Die Busverbindungen sind gut, aber die Fahrten verkehrstechnisch nicht immer sicher. Des Weiteren muss, insbesondere bei Linien, die nicht direkt verkehren, sondern unterwegs anhalten, mit Überfällen gerechnet werden.

Fahren Sie stets vorsichtig und defensiv.

Für Fahrten außerhalb der Überlandstraßen wird die Nutzung eines geländegängigen Fahrzeugs empfohlen.

Führerschein

Der Internationale Führerschein ist erforderlich und nur in Verbindung mit dem nationalen deutschen Führerschein gültig.

LGBTIQ

Beachten Sie die allgemeinen Hinweise für LGBTIQ.

Strafrecht

Das honduranische „Ley Antidrogas“ sieht harte Strafen für Besitz, Konsum und Handel von Drogen vor. Ausländer werden aufgrund von Drogenbesitz auch bei Kleinstmengen mit erheblichen Geldstrafen belegt und ausgewiesen.

Vermeiden Sie unter allen Umständen, Briefe, Päckchen etc. für andere Personen mit über die Grenze zu nehmen und transportieren Sie sie auch nicht innerhalb des Landes, ohne deren Inhalt zu kennen.

Geld/Kreditkarten

Landeswährung ist der Lempira (HNL). Euro können in Honduras in einigen wenigen Banken inzwischen eingetauscht werden. Akzeptiert werden häufig gängige internationale Kreditkarten sowie US-Dollar-Bargeld
Die Geldversorgung über eine Bankkarte mit Maestro ist problematisch. Neben der Bankkarte sollte auch eine internationale Kreditkarte mitgeführt werden, da Bargeld mit der Bankkarte nicht immer abgehoben werden kann.

Geldwechsel ist in Banken, Wechselstuben und Hotels möglich; Straßenwechsler sind nicht zu empfehlen.

Einreise und Zoll

Einreise- und Einfuhrbestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird. Rechtsverbindliche Informationen und/oder über diese Hinweise hinausgehende Informationen zu den Einreise- und Zollbestimmungen zur Einfuhr von Waren erhalten Sie nur direkt bei den Vertretungen Ihres Ziellandes.
Die Zollbestimmungen für Deutschland können Sie auf der Webseite des deutschen Zolls  und per App „Zoll und Reise“ finden oder dort telefonisch erfragen.

Reisedokumente

Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich:

Reisepass: Ja

Vorläufiger Reisepass: Ja

Personalausweis: Nein

Vorläufiger Personalausweis: Nein

Kinderreisepass: Ja

Anmerkungen/Mindestrestgültigkeit:
Das Reisedokument muss bei Einreise noch mindestens sechs Monate gültig sein.

Visum

Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise kein Visum.
Deutsche Touristen und Geschäftsreisende erhalten in der Regel bei Einreise an den Flughäfen und Grenzen gebührenfrei eine Aufenthaltserlaubnis von 90 Tagen.

Für Reisende im sogenannten CA-4-Gebiet (El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua) gilt die Sonderreglung, dass ein touristischer Aufenthalt von maximal 90 Tagen im Gesamtraum des CA-4-Gebiets zulässig ist.

Visum für langfristigen Aufenthalt

Falls ein längerfristiger und/oder Aufenthalt zu anderen Zwecken erwünscht ist, sollte das Visum möglichst bereits vor der Einreise bei der Botschaft von Honduras in Berlin beantragt werden.

Visum nach Einreise

Es ist zulässig, zunächst als Tourist einzureisen und seinen Aufenthaltsstatus dann erst nach der Einreise nach Honduras dort zu ändern). Hiervon wird jedoch abgeraten, da die Beschaffung der zahlreichen hierfür erforderlichen deutschen Urkunden inklusive Apostillen und Übersetzungen von Deutschland aus wesentlich einfacher ist.

Minderjährige

Befindet sich ein Minderjähriger bei Ausreise aus dem Staatsgebiet der Republik Honduras lediglich in Begleitung eines Elternteils, so muss den honduranischen Behörden die Geburtsurkunde des Kindes, sowie ein Nachweis über das alleinige Sorgerecht oder eine entsprechende Zustimmungserklärung des anderen Sorgeberechtigten vorgelegt werden. Die Nachweise müssen notariell beglaubigt und mit einer spanischen Übersetzung versehen sein.

Beachten Sie ggf. die Hinweise für eine Einverständniserklärung für Minderjährige.

Ein- und Ausreise über die USA

Bei einer Ein- oder Ausreise über die USA sind die Einreisebestimmungen für die USA zu beachten.

Einfuhrbestimmungen

Die Ein- und Ausfuhr von Landes- und Fremdwährung ist unbegrenzt möglich, ab einem Wert von 10.000 US-Dollar aber deklarationspflichtig.

Die Ausfuhr von Antiquitäten und von gewissen Tieren ist generell verboten, für Pflanzen ist eine Exportgenehmigung notwendig.

Heimtiere

Tierhalter benötigen zur Einfuhr von Tieren die Erlaubnis des honduranischen Landwirtschaftsministeriums sowie eine Gesundheitsbescheinigung der Behörde des Absendeorts in spanischer Sprache. Hilfreich sind ein EU-Haustierausweis und ein Impfzeugnis. Die bisher wenigen Präzedenzfälle gestalteten sich über das entsprechende Büro/ Tierarzt am Flughafen als relativ einfach. Chips bei Katzen und Hunden sind Pflicht und müssen ebenfalls nachgewiesen werden.

Gesundheit

Aktuelles

Die WHO hat im Januar 2019 das Verzögern oder Auslassen von Impfungen zur Bedrohung der globalen Gesundheit erklärt. Insbesondere der fehlende Impfschutz gegen Masern birgt bei international steigenden Fallzahlen ein hohes Risiko.

Überprüfen Sie im Rahmen der Reisevorbereitung Ihren sowie den Impfschutz Ihrer Kinder gegen Masern und lassen diesen ggf. ergänzen.

Aufgrund eines rasanten Anstiegs an Dengue-Fieber wurde im Juli 2019 der nationale Gesundheitsnotstand ausgerufen.

Impfschutz

Für die direkte Einreise aus Deutschland sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben. Bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet ist eine Gelbfieberimpfung nachzuweisen.

Achten Sie darauf, dass sich bei Ihnen und Ihren Kindern die Standardimpfungen gemäß Impfkalender des Robert-Koch-Instituts auf dem aktuellen Stand befinden.

Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Hepatitis B, Typhus und Tollwut empfohlen.

Aktuelle, detaillierte Reiseimpfempfehlungen für Fachkreise bietet die DTG.

Zika-Virus-Infektion

Die vorrangig durch tagaktive Aedes-Mücken übertragene Infektion mit Zika-Viren kann in der Schwangerschaft zu Fehlbildungen beim Kind führen sowie neurologische Komplikationen beim Erwachsenen hervorrufen.

Beachten Sie für Ihre Reise die Empfehlungen im Merkblatt Zika-Virus-Infektion.

Dengue-Fieber

Dengue-Viren werden landesweit durch tagaktive Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung geht in der Regel mit Fieber, Hautausschlag sowie ausgeprägten Gliederschmerzen einher und betrifft zunehmend auch Reisende. In seltenen Fällen treten insbesondere bei Kindern schwerwiegende Komplikationen inkl. möglicher Todesfolge auf. Insgesamt sind Komplikationen bei Reisenden jedoch selten. Es existiert weder eine Impfung bzw. Chemoprophylaxe noch eine spezifische Therapie gegen Dengue-Fieber, siehe Merkblatt Dengue-Fieber.

Schützen Sie sich zur Vermeidung von Dengue-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen.

Chikungunya-Fieber

Chikungunya-Viren werden von tagaktiven Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch hohes Fieber und unter Umständen länger anhaltenden Gelenk- und Muskelschmerzen. Die Beschwerden können oft nicht eindeutig von anderen durch Mücken übertragenen Erkrankungen unterschieden werden. Chikungunya-Fieber heilt nicht immer folgenlos aus, selten kommt es zu lang anhaltenden rheuma-ähnlichen Beschwerden. Es existiert weder eine Impfung bzw. Chemoprophylaxe noch eine spezifische Therapie, siehe Merkblatt Chikungunya-Fieber.

Schützen Sie sich zur Vermeidung von Chikungunya-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen.

Malaria

Malaria wird durch dämmerungs- und nachtaktive Anopheles-Mücken übertragen. Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich. Die Erkrankung kann noch Wochen bis Monate nach Aufenthalt im Risikogebiet ausbrechen, siehe Merkblatt Malaria.

Stellen Sie sich beim Auftreten von Fieber während oder auch noch Monate nach einer entsprechenden Reise schnellstmöglich beim Arzt vor und weisen Sie ihn auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet hin.

Es besteht ganzjährig ein geringes Risiko im ganzen Land unterhalb von 1000m Höhe, vor allem in Gracias a Dios, geringer auf den Islas de la Bahia, in Atlántida, Colón, Olancho, Valle und Yoro (P. falciparum insgesamt ca. 10 %). Als malariafrei gelten Tegucigalpa und San Pedro Sula. 

Schützen Sie sich zur Vermeidung von Malaria im Rahmen einer Expositionsprophylaxe konsequent vor Insektenstichen. Speziell sollten Sie auf folgende Punkte achten:

Tragen Sie körperbedeckende, helle Kleidung (lange Hosen, lange Hemden).

Applizieren Sie wiederholt Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen, tagsüber (Dengue) sowie in den Abendstunden und nachts (Malaria).

Schlafen Sie ggf. unter einem imprägnierten Moskitonetz.

Je nach Reiseprofil ist neben der notwendigen Expositionsprophylaxe zudem eine Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) sinnvoll. Hierfür sind verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente (z. B. Atovaquon-Proguanil, Doxycyclin, Mefloquin) auf dem deutschen Markt erhältlich.

Besprechen Sie die Auswahl der Medikamente und deren persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten vor der Einnahme mit einem Tropenmediziner oder Reisemediziner.

Die Mitnahme eines ausreichenden Vorrats wird empfohlen.

HIV/AIDS

Durch sexuelle Kontakte, bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) und Bluttransfusionen besteht grundsätzlich ein hohes HIV-Übertragungsrisiko.

Verwenden Sie stets Kondome, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften.

Durchfallerkrankungen

Bei Durchfallerkrankungen handelt es sich um häufige Reiseerkrankungen, siehe Merkblatt Durchfallerkrankungen. Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen jedoch vermeiden. Zum Schutz Ihrer Gesundheit beachten Sie daher folgende grundlegende Hinweise:

Trinken Sie ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs, nie Leitungswasser. Durch Kauf von Flaschenwasser mit Kohlensäure kann eine bereits zuvor geöffnete Flasche leichter identifiziert werden.

Benutzen Sie unterwegs auch zum Geschirrspülen und Zähneputzen möglichst Trinkwasser.

Falls kein Flaschenwasser zur Verfügung steht, verwenden Sie gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser.

Kochen oder schälen Sie Nahrungsmitteln selbst.

Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern.

Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, stets jedoch vor der Essenszubereitung und vor dem Essen.

Wenn möglich, desinfizieren Sie Ihre Hände mit Flüssigdesinfektionsmittel.

Leishmaniasis

In Honduras wird durch Sandfliegen sehr selten die viszerale (generalisierte) Leishmaniasis und häufiger die kutane (auf die Haut beschränkte) Form übertragen.
Wichtig zu beachten ist u. a., dass die Zeit zwischen Insektenstich und Auftreten von Symptomen sehr lang (Wochen bis mehrere Monate) sein kann.

Schützen Sie sich im Rahmen einer Expositionsprophylaxe adäquat vor Sandfliegen.

Stellen Sie sich bei nicht heilenden Hautgeschwüren oder anhaltenden Fieberschüben in einer tropenmedizinisch erfahrenen Klinik vor.

Lepospirose

Ganzjährig kann die Leptospirose vereinzelt durch mit Nagetierausscheidungen kontaminiertes Wasser übertragen werden.
Diese bakterielle Infektion verläuft meist wie ein milder grippaler Infekt, kann in seltenen Fällen jedoch auch zu schwerwiegender Beteiligung der Leber und Nieren führen.

Erwägen Sie bei zu erwartender Exposition im Einzelfall nach sorgsamer Risikoabwägung durch einen Reise- bzw. Tropenmediziner eine medikamentöse Prophylaxe mit Doxycyclin.

Trypanosomiasis („Mal de Chagas“)

In Honduras kann durch Ausscheidungen von Raubwanzen, die in Ritzen einfacher Behausungen in ländlichen Regionen leben, die amerikanische Trypanosomiasis (Chagas) übertragen werden. Diese können sowohl durch den Biss infizierter Wanzen oder seltener durch verunreinigte Frucht- bzw. Zuckerrohrsäfte aufgenommen werden. In der akuten Erkrankungsphase stehen grippeähnliche Symptome und u.U. eine Schwellung des Augenlides im Vordergrund. Bis zu Jahre nach der Infektion können z.T. gravierende Organveränderungen am Herzen und des Verdauungstraktes auftreten. Insgesamt ist das Risiko für Reisende an Chagas zu erkranken sehr gering.

Nutzen Sie zum Schutz gegen Bisse korrekt angebrachte Bettnetze.

Medizinische Versorgung

Das Angebot zur Gesundheits- und Notfallversorgung ist – allenfalls mit Ausnahme der Hauptstadt Tegucigalpa – insbesondere in ländlichen Gebieten unzureichend, d. h. in der Regel nicht mit europäischen technischen und hygienischen Standards vergleichbar.

Schließen Sie für die Dauer des Auslandsaufenthaltes eine Auslandsreise-Kranken- und Rückholversicherung ab. Ausführliche Informationen bietet die Deutsche Verbindungsstelle Krankenversicherung – Ausland.

Lassen Sie sich vor einer Reise durch tropenmedizinische Beratungsstellen, Tropenmediziner oder Reisemediziner persönlich beraten und Ihren Impfschutz anpassen, auch wenn Sie aus anderen Regionen schon Tropenerfahrung haben. Entsprechende Ärzte finden Sie z. B. über die DTG.

Bitte beachten Sie neben dem generellen Haftungsausschluss: 

Alle Angaben sind zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes.

Die Empfehlungen sind auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland, insbes. bei längeren Aufenthalten vor Ort, zugeschnitten. Für kürzere Reisen, Einreisen aus Drittländern und Reisen in andere Gebiete des Landes können Abweichungen gelten.

Alle Angaben sind stets auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden und erfordern ggf. eine medizinische Beratung.

Die medizinischen Hinweise sind trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Sie können weder alle medizinischen Aspekte abdecken, noch alle Zweifel beseitigen oder stets vollkommen aktuell sein. Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.

Gelesen auf Amerikakonto.com:

Leben in dem Land mit der höchsten Mordrate der Welt

Honduras – zeitweise dort leben?

21.7.2016

von Vivien Renziehausen, Mango Verde

Leser, die hier einen schillernden Text über blaues Meer, bunte Fische, strahlenden Sonnenschein und Friede, Freude, Eierkuchen in tropischer Kulisse erwarten, werden leider enttäuscht. Ich rede nichts schön!

Dies ist ein authentischer Artikel über eine Karibikinsel in dem Land mit der höchsten Mordrate der Welt und ich rede nichts schön. Ich gebe hier meine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen wieder, die ich in über elf Jahren Reisen in dieses Land gemacht habe – und warum ich es trotz all der negativen Seiten liebe und als meine zweite Heimat betrachte.

Honduras: Auswärtiges Amt warnt!

In Honduras, einem Land, für das Reisewarnungen vom Auswärtigen Amt bestehen, das für seine Kriminalität, hohe Mordrate und Drogenhandel berühmt-berüchtigt ist, in dem viel Armut herrscht und wo an manchen Orten die Zeit stehengeblieben zu sein scheint.

Ich kam immer wieder zurück, mal länger, mal kürzer, besuchte meine Freunde und sah zu, wie die Insel langsam von einer Backpacker-Destination zu einer Cruiseship-Destination wurde.

Wer es ganz sicher mag, der lernt Honduras das Erste mal von einem Kreuzfahrtschiff aus kennen – ich sehe euch dann von meinem Zimmer aus

Ich erlebte, wie Teile des Korallenriffs weggesprengt wurden, damit die riesigen Kreuzfahrtschiffe anlegen können, wie große Resorts und hunderte Sonnenliegen den einst so unberührten West Bay Beach verunzierten und wie kalkweiße Touristen in ebenso weißen Tennissocken und Sandalen die Souvenirshops und Bars füllten.

Der internationale Tourist hält in Honduras Einzug

So wenig mir all diese Veränderungen auch gefielen, für das Land waren sie gut. Der Tourismus kam in Gang, die Insel konnte investieren in Infrastruktur, Geldautomaten, Shops, Hotels und Internetverbindung.

Und natürlich profitiere auch ich davon, nicht mehr bei 30° Grad über eine Stunde im überfüllten Sammeltaxi nach Coxen Hole fahren zu müssen, nur um an den einzigen Geldautomaten der Insel zu kommen, der dann gerade mal wieder „out of service“ war. Es gibt jetzt mehr als nur einen Geldautomaten auf der Insel

Die positivste Veränderung ist wohl die geänderte Einstellung der Honduraner zu ihrer Umwelt und Natur; es gibt mittlerweile eine relativ gut organisierte Müllabfuhr und man sieht kaum noch Müll am Straßenrand, auf Grundstücken und in den Flüssen.

Natürlich ist noch Potenzial nach oben, vor allem was Mülltrennung und die vielen Plastiktüten angeht, die man bei jedem Einkauf in die Hand gedrückt kriegt, aber es ist ein Anfang.

Leben als digitale Nomadin

Diesmal bin ich als digitale Nomadin mit meinem eigenen (Online) Business nach Honduras zurückgekehrt. Mango Verde (www.mango-verde.com) vermittelt allein reisenden Frauen weltweit in Seminaren, Workshops, 1:1 Coachings und einem tollen Blog ein besseres Verständnis für die eigene, persönliche Sicherheit durch gezielten Aufbau des Selbstbewußtseins, Gewaltprävention, Situationsbewußtsein, Körpersprache und nicht zuletzt praktische Selbstverteidigung.

San Pedro Sula – die tödlichste Stadt der Welt

Honduras und auch Roatán war viel in den Schlagzeilen in den letzten Jahren, Touristen wurden für ein wenig Geld und Handys ermordet, ganze Busse überfallen und ausgeraubt.

Pompöse Bars und Nachtclubs werden mit dem Geld mexikanischer Drogenkartelle erbaut und sind einzig und allein zur Geldwäsche da. Menschen verschwinden über Nacht.

Das ist die Schattenseite eines armen Landes, in dem viele Menschen keine oder nur sehr wenig Bildung haben, die oft keine Perspektive für ihr Leben sehen und schnell in den stinkenden Sumpf des Drogenhandels und der Bandenkriminalität geraten. Höchste Mordrate pro Einwohner

Das Auswärtige Amt warnt vor der extrem hohen Kriminalität und Gewaltbereitschaft in Honduras; war San Pedro Sula doch jahrelang die gefährlichste Stadt der Welt gemessen an der Mordrate pro Einwohnerzahl. Heute ist Caracas auf Platz 1, aber immer noch dicht gefolgt von San Pedro Sula.

Warum trotzdem ich trotzdem zeitweise in Honduras lebe?

Aber was macht diese Städte so gefährlich und warum sollte ich in einem Land leben wollen, wo die Wahrscheinlichkeit, beraubt, überfallen oder ermordet zu werden, relativ hoch ist?

Man muss das etwas differenziert sehen, denn für die hohe Mordrate sind vor allem verfeindete Jugendbanden (Maras) verantwortlich, die fast ausschließlich nachts die Straßen unsicher machen und sich Schießereien liefern.

Auf Touristen hat man es eher weniger bis gar nicht abgesehen – Ausnahmen bestätigen leider die Regel – aber wenn man sich an die Sicherheitshinweise hält, auf den Rat Einheimischer hört und es vermeidet, nachts unterwegs zu sein, ist Honduras nicht mehr oder minder gefährlich als jedes andere lateinamerikanische Land auch. Gefühlte Sicherheit als blonde Frau: Nicht anders wie in Bremen bei Nacht!

Als allein reisende, blonde Frau fühle ich mich auf Roatán nicht weniger sicher als in vielen anderen Ländern und auch in meiner Heimatstadt Bremen gibt es Orte, an denen ich mich nachts allein nicht aufhalte.

Die medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung ist sehr unterschiedlich.

Große Städte wie Tegucigalpa, San Pedro Sula und auch La Ceiba haben relativ gute Krankenhäuser, auf Roatán gibt es ein öffentliches, staatliches Krankenhaus, das kein Tagegeld nimmt, aber auch nicht wirklich zu empfehlen ist.

„Unser“ Krankenhaus in Roatán – meine Empfehlung: Private Kliniken für den, der es sich leisten kann.

Das Personal ist absolut bemüht, keine Frage, aber gnadenlos unterbesetzt und kann der Menge an Patienten nicht Herr werden. Die Hygiene lässt sehr zu wünschen übrig, Blut an den Wänden, weder Seife noch fließendes Wasser in den Patienten-/Besucher WCs, das Personal hat oft nicht die einfachsten Utensilien wie Handschuhe oder Sterilium zur Verfügung.

Medikamente und Heilmittel werden nur verschrieben, müssen aber von den Angehörigen der Patienten selbst besorgt werden.

Die privaten Krankenhäuser bieten amerikanischen/europäischen Standard, sowohl was Hygiene und Ausrüstung angeht als auch das Personal, kostet aber pro Tag circa 500 US$ allein an Tagegeld, Medikamente nicht eingerechnet.

Das AKR (Anthony’s Key Resort) in Sandy Bay verfügt über exzellente medizinische Räumlichkeiten mit Dekompressionskammer für Taucher und guten Röntgenmöglichkeiten, sowie gut ausgebildeten (meist amerikanische) Ärzten und ist in jedem Fall – egal ob Magenverstimmung oder etwas wirklich ernstes – meine erste Empfehlung.

Auf der Flucht vor sich selbst

Wenn man als Digitaler Nomade unterwegs ist, erfordert es ein hohes Maß an Selbstdisziplin, sich tägliche Routinen zu schaffen und diese auch einzuhalten, um wirklich produktiv und effektiv zu arbeiten.

Der manchmal stundenlang auf der ganzen Insel nicht vorhandene Strom und die ausbaufähige Internetverbindung machen das Arbeiten am Laptop teilweise zu einer echten Herausforderung.

Auf Roatán ist digitales Nomadentum noch ein Fremdwort und dementsprechend viele Gleichgesinnte gibt es auch, nämlich keine.

Ein weiterer Punkt, der die Arbeit hier nicht einfacher macht.

Dazu kommt, dass ich keinen anderen Ort kenne, an dem so viel Alkohol und Drogen konsumiert werden; wo es normal ist, nach dem Aufstehen und dem ersten Kaffee eine Dose „lebensrettendes“ Salva Vida Bier zu öffnen und dazu einen Joint zu rauchen.

Die Versuchung ist groß, sich wie alle anderen auch einfach treiben zu lassen, in den Tag hineinzuleben und die Arbeit auf „mañana“ zu verschieben.

Hier kann man leicht „abschalten“ – Selbstdisziplin für jeden, der arbeiten möchte.

Der entspannte Latino-Lifestyle, die offene Art und Mentalität der Einheimischen und die Begegnungen mit Individualreisenden verschiedenster Nationalitäten machen Roatán für mich zu einem zweiten Zuhause.

Wenn man die Smalltalk-Phase überstanden hat und beginnt, zum ein oder anderen eine tiefere Beziehung aufzubauen, hört man viele traurige und tragische Geschichten.

Und man beginnt zu verstehen, warum das Leben hier auf der Insel, wo es so einfach ist, günstig an Alkohol und jegliche Art von Drogen zu kommen, auf den ersten Blick so attraktiv zu sein scheint – kann man doch alles wunderbar betäuben, was die Seele so quält. Viele der Menschen, die hier leben, laufen vor irgendetwas in ihrem Leben davon.

Ich habe Geschichten gehört von Vätern, die ihre Kinder verloren haben, Menschen mit Krebs auf der Suche nach einem Wunder, gescheiterten Existenzen aus jeglichen gesellschaftlichen Schichten, die keine Kraft mehr hatten, ihr Scheitern als Chance zu sehen und neu durchzustarten, Menschen, die durch verschiedenste Umstände alles verloren haben – auch ihre Resilienz und ihren Lebensmut.

Ich habe aber im Laufe der Jahre auch viele Menschen kennengelernt, die hier ihren emotionalen Tiefpunkt erreicht haben und sich nach einigen Wochen, Monaten oder auch Jahren selber aus der Krise befreit haben. Diese Menschen haben hier neuen Lebensmut gefunden, ihre Akkus für einen Neuanfang aufgeladen oder sich hier etwas eigenes aufgebaut.

Man begegnet immer wieder interessanten Leuten auf Roatán, aber nicht alle Geschichten sind schön …

Die Frage nach dem Warum

Ich kann gar nicht sagen, warum genau ich dieses Land trotz allem so liebe (und mich für ein zeitweises Leben dort entschieden haben).

Vielleicht ist es die teilweise noch unberührte Natur mit Regenwäldern, einsamen Buchten und einer tollen Tierwelt, ein immer warmes Klima, das grandiose Korallenriff, das zu den sieben schönsten Tauchgebieten der Welt zählt und auch Schnorchlerherzen höher schlagen lässt.

Oder die offenen, freundlichen, hilfsbereiten und überaus gastfreundlichen Einheimischen und deren entspannte Lebensweise, von der wir Europäer – und insbesondere wir peniblen, steifen Deutschen – noch eine Menge lernen können.

Vielleicht, weil ich damals so unbedarft hier angekommen bin und mich einfach völlig unvoreingenommen auf das Land, die Kultur, die Menschen, das Essen und die Lebensweise eingelassen habe.

Ich war schon immer Lateinamerika-affin und habe mich auch in Costa Rica und Argentinien sehr wohl gefühlt, aber Honduras und speziell Roatán hat mein Herz berührt – und das erschlägt die vielen „Gegenargumente“.

Honduras: Wie geht es weiter?

Wer mehr Informationen zu Honduras und speziell Roatán haben möchte – besonders die Taucher unter uns werden sich hier angesprochen fühlen – kann gerne jederzeit über meine Homepage www.mango-verde.com Kontakt zu mir aufnehmen. I’ll be happy to help!