Chile als Auswanderungsland
Achtung! Durch Covid 19 könnte sich einiges geändert haben. Bevor Sie Maßnahmen zur Auswanderung ergreifen, informieren Sie sich bitte näher im Internet.
Chile in Zahlen
Daten | Kommentar |
---|---|
Amtssprache: Spanisch | — |
Hauptstadt: Santiago de Chile | 6,5 Mio. Einwohner |
Fläche: 756.102 km² | gut doppelt so groß wie die Bundesrepublik |
Einwohnerzahl: 18.006.407 | (2015) |
Bevölkerungsdichte: 23 Einw. je km² | (Deutschland: 230/km²) |
BIP je Einwohner: 13.576 USD | nominal, #57 weltweit |
Human Development Index: 0,822 | #41 weltweit, #1 in Lateinamerika vor Kuba und Uruguay |
Deutsche im Land: 6.000 | Einwanderer der letzten Jahre; Deutschstämmige: > 185.000 |
Netto-Einwanderrate: 0,3 Einwanderer pro 1000 Einwohner |
Die Einwanderung nach Chile hat stark zugenommen: Mehr als eine Million Ausländer haben hierzulande Arbeit gesucht. Nun will die Regierung die Zuwanderung stärker regeln.
Gelesen im Beitrag von Arne Dettmann
Angesichts der rasant angestiegenen Einwanderung nach Chile in den vergangenen zwei Jahren will die neue Regierung unter Staatspräsident Sebastián Piñera die Zuwanderung stärker reglementieren. In den nächsten Tagen wird der Entwurf für ein entsprechendes Gesetz erwartet.
Während die bisherigen offiziellen Schätzungen von derzeit 600.000 Ausländern in Chile ausgingen, korrigierte das Innenministerium diese Zahl am Dienstag nach oben: Demnach befanden sich bis Juni 2017 bereits 961.000 Ausländer auf chilenischem Territorium. «Wir gehen davon aus, dass es bereits über eine Million sind», erklärte Rodrigo Ubilla, Staatssekretär im Innenministerium.
Lebten im Jahr 2006 noch 154.643 Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Chile, waren es 2015 bereits 465.000. Der Ausländeranteil stieg somit von ein auf 2,7 Prozent bei insgesamt 17,5 Millionen Einwohnern. Mit den nun neu vorgelegten Schätzungen würde sich der Ausländeranteil aber auf 5,5 Prozent belaufen. Zum Vergleich: In Deutschland sind es aktuell 11,3 Prozent.
Zu den fünf bedeutendsten Herkunftsstaaten der in Chile lebenden Ausländer zählen Peru (27,5 %), Kolumbien (17,8 %), Bolivien (17,1 %) sowie Haiti (5,8 %) und Venezuela (5,7 %). Insbesondere die Einwanderung aus dem armen Karibikstaat Haiti ist in den vergangenen zwei Jahren sprunghaft angestiegen: Im Jahr 2016 waren es 48.783, im vergangenen Jahr schon 104.782 Haitianer.
Hauptgrund der Zuwanderung: Arbeitssuche
Wer nach Chile einwandert, erhält meist ein befristetes Visum, ein Visum auf Basis eines Arbeitsvertrages oder zum Studieren. Doch eben nicht alle. Das Innenministerium geht davon aus, dass sich derzeit 250.000 bis 300.000 Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit illegal im Land aufhalten. In der Kritik steht in diesem Zusammenhang vor allem die Vergabe von einem Touristenvisum, das zu einem Aufenthalt von maximal 90 Tagen berechtigt und nur einmal um weitere 90 Tage verlängert werden kann. «Wir müssen endlich aufhören zu glauben, die Immigranten kommen hierher, um zu reisen, wenn sie in Wirklichkeit bleiben und Arbeit suchen», erklärte die Abgeordnete Paulina Ñúñez (RN).
Die neue Regierung unter Staatspräsident Sebastián Piñera beabsichtigt, die Visumsvergabe stärker zu reglementieren und die Einwanderung somit besser zu kontrollieren. Dazu soll ein spezielles Arbeitsvisum eingeführt werden, das auf ein Jahr befristet ist. Dieses könnte entweder schon im Herkunftsland bei den chilenischen Konsulaten oder bei Ankunft in Chile beantragt werden.
Zur Debatte steht aber auch, das Arbeitsvisum auf Grundlage eines Arbeitsvertrages wieder stärker an Ausländer zu erteilen. Dieses gilt mit mehreren Klauseln als restriktiver und könnte den Zustrom begrenzen. Im Gespräch ist zudem die Einrichtung einer neuen Migrationsbehörde.
Chile: Überblick
14.06.2019 – Artikel
Ländername: República de Chile / Republik Chile
Klima: Von Wüsten (Norden) über mediterrane (Mitte) bis zu gemäßigt feuchtkühlen Zonen (Süden)
Lage: 17° – 56° südlicher Breite
Größe: 756.626 km²
Hauptstadt: Santiago (7 Mio. Einwohner)
Bevölkerung: 18,5 Mio., ca. 75% Nachkommen europäischer Einwanderer, etwa 9% Indigene, Wachstumsrate ca. 0,8%
Landessprache: Spanisch
Religionen: Katholiken: 64%, Protestanten: 17%, Andere: 3%, keine Religionszugehörigkeit: 16%
Nationaltag: 18./19. September (Fiestas Patrias)
Unabhängigkeitserklärung: 18. September 1810 (von Spanien)
Aufnahme diplomatischer Beziehungen: 04.02.1952
Staatsform: Republik und Präsidialdemokratie
Staatsoberhaupt: Präsident Sebastián Piñera
Vertreter des Staatsoberhaupts: Andrés Chadwick, Innenminister (Unión Demócrata Independiente – UDI)
Regierungschef: identisch mit Staatsoberhaupt
Außenminister: Teodoro Ribera Neumann
Parlament: Kongress, bestehend aus Senat (43 Sitze) und Abgeordnetenkammer (155 Sitze); gewählt nach einem Verhältniswahlsystem (zwischen zwei und fünf Senatoren in 15 Senatswahlkreisen und zwischen drei und acht Abgeordneten in 28 Abgeordnetenwahlkreisen); letzte Wahl am 19. November 2017.
Regierungsparteien: Bündnis („Chile Vamos“ = „Auf geht’s Chile“) bestehend aus vier Mitte-Rechts-Parteien (Sitze in Abgeordnetenkammer / Senat):
- Unión Demócrata Independiente (UDI; 30/9)
- Renovación Nacional (RN; 34/8)
- Partido Evolución Política (Evopoli; 6/2)
- Partido Regionalista Independiente Demócrata (PRI 2/ 0)
Oppositionsparteien: Parteienbündnisse „La Fuerza de la Mayoría“, „Frente Amplio“, Christdemokraten sowie sonstige kleinere Parteien und Unabhängige
Verwaltungsstruktur: Teildezentralisierter Einheitsstaat, aufgeteilt in 16 Regionen (Verwaltungsspitze: vom Präsidenten eingesetzte Intendanten) und 54 Provinzen (Gouverneure)
Mitgliedschaft in internationalen Organisationen: Vereinte Nationen mit allen Unterorganisationen (Santiago: Sitz der CEPAL/ECLAC – VN-Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik), Weltbank, IWF, OAS (Organisation der Amerikanischen Staaten), CELAC (Gemeinschaft der Staaten Lateinamerikas und der Karibik ), APEC (asiatisch-pazifische Wirtschaftskooperation), Andengemeinschaft, Pazifik-Allianz, OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung), IRENA (Internationale Agentur für Erneuerbare Energien), assoziiert mit MERCOSUR (Gemeinsamer Markt Südamerikas).
Wichtigste Medien: Tagespresse: El Mercurio (konservativ), La Tercera (überwiegend konservativ), La Segunda (konservativ; Abendzeitung). Internet-Zeitung: El Mostradór (linksliberal); EMOL (konservativ). 5 frei empfangbare TV-Sender mit landesweiter Ausstrahlung, Kabelfernsehen. Einflussreichste Radiosender sind „Radio BioBío“ und Cooperativa. Die chilenische Medienindustrie befindet sich in tiefer wirtschaftlicher Krise.
Bruttoinlandsprodukt (nominal): 299,9 Mrd. USD (2018)
BIP (per Kaufkraftparität): 25.891 USD (2018)
Hinweis:
Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Er wird regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden.
Innenpolitische Lage
Demonstrationen gibt es vor allem in Santiago und Valparaíso, aber auch in anderen Städten. Studentenproteste können zu Straßenblockaden, Störungen des öffentlichen Nahverkehrs und auch Auseinandersetzungen mit der Polizei führen, insbesondere an Tagen mit besonderer nationaler Bedeutung wie dem 29. März, dem 1. Mai und dem 11. September.
Gewaltsame Ausschreitungen können nicht ausgeschlossen werden.
In der Umgebung von Temuco in der 9. Region (Araucanía) kann es im Zusammenhang mit der Diskussion um die gesellschaftliche Gleichberechtigung der Indigenengruppe der Mapuche in Einzelfällen zu hierdurch motivierten Sperrungen auch von Fernstraßen durch gewaltbereite Gruppen kommen.
- Informieren Sie sich über die lokalen Medien.
- Meiden Sie Fernstraßen in der 9. Region und Umgebung bei Dunkelheit.
- Meiden Sie Demonstrationen und größere Menschenansammlungen weiträumig.
- Folgen Sie den Anweisungen lokaler Sicherheitskräfte.
Kriminalität
Kleinkriminalität wie Taschendiebstahl, Rucksack- und Handtaschenraub kommt insbesondere in Santiago, Calama, Valparaíso, Viña del Mar und San Pedro de Atacama vor, in letzter Zeit vermehrt auch unter Gewaltanwendung. Die Gefahr ist in Armenvierteln und bei Dunkelheit besonders hoch.
Der Einsatz von K.o.-Tropfen und auch Tricks wie das Überschütten von potentiellen Opfern mit Flüssigkeiten und Reinigung zwecks Ablenkung und Raub finden des Öfteren Anwendung. Auch Betrugsversuche über das Telefon (Scams) und Kreditkartenbetrüge sind verbreitet.
Einbrüche in Mietwagen vor allem in der Umgebung des Flughafens von Santiago sowie vorgetäuschte oder absichtlich herbeigeführte Schäden z.B. an Reifen und Überfälle auf wartende Fahrzeuge an Kreuzungen und Ampeln sind keine Seltenheit.
- Meiden Sie den Besuch ärmerer Wohnviertel ohne ortskundige Begleitung und Spaziergänge bei Dunkelheit.
- Seien Sie in größeren Menschensammlungen wie an Flughäfen, Busbahnhöfen, auf öffentlichen Plätzen am Strand, in Restaurants, Cafés, Supermärkten und Einkaufszentren ebenso wie bei U-Bahnfahrten besonders aufmerksam und achten Sie auf Ihre Wertsachen.
- Bewahren Sie Geld, Ausweise, Führerschein, Flugscheine und andere wichtige Dokumente sicher auf und nehmen Sie diese Unterlagen nur mit, wenn Sie diese auch wirklich benötigen.
- Bevorzugen Sie bargeldlose Zahlungen und nehmen Sie nur das für den Tag benötigte Bargeld und keine unnötigen Wertsachen mit.
- Verteilen Sie mehrere Kopien Ihrer Reisedokumente auf Ihr gesamtes Gepäck und/oder sichern Sie eine elektronische Kopie Ihrer Reisedokumente.
- Halten Sie Fahrzeuge stets verschlossen und lassen Sie keine Wertsachen oder Gegenstände sichtbar zurück.
- Halten Sie möglichst nicht an, sondern fahren auch bei einer (angeblichen) Panne bis zu einer Tankstelle weiter oder rufen Sie direkt einen Abschleppdienst.
- Leisten Sie bei einem Überfall keinen Widerstand.
- Seien Sie bei ungewohnten E-Mails, Gewinnmitteilungen, Angeboten und Hilfsersuchen angeblicher Bekannter skeptisch. Teilen Sie keine Daten von sich mit, sondern vergewissern Sie sich ggf. persönlich oder wenden Sie sich an die Polizei.
Naturkatastrophen
Erdbeben, Vulkane, Tsunamis
Chile liegt in einer seismisch sehr aktiven Zone, in der immer mit unvorhersehbar einsetzender tektonischer und vulkanischer Aktivität gerechnet werden muss.
Schwerere Erdbeben haben mehrfach Todesopfer und Verletzte gefordert. Kleinere Beben sind an der Tagesordnung.
Aktivitäten zeigten zuletzt die Vulkane Villarrica (9. Region), Copahue (8. Region) und Nevados de Chillán (16. Region), für die weiterhin Warnstufen gelten. Hierdurch sind auch Schmelzwasserabgänge möglich.
Tsunami-Warnungen mit weitreichenden Evakuierungen von Küsten weg können erforderlich werden.
Extremwetterlagen
In Chile gibt es extreme Wetterbedingungen unterschiedlicher Art und hohe Temperaturschwankungen auch innerhalb eines Tages.
Busch- und Waldbrände
Insbesondere in den Sommermonaten kann es vielerorts zu zum Teil verheerenden, weitflächigen Busch- und Waldbränden und in Folge dessen zu Beeinträchtigungen im Verkehr, der Stromversorgung und der Kommunikation kommen.
Überschwemmungen
Heftige Regenfälle führen dann auf ausgetrocknetem Boden zu reißenden Flüssen, Überschwemmungen und Erdrutschen.
- Halten Sie sich über die Medien informiert und beachten Sie die Hinweise und Warnstufen der chilenischen Zivilschutzbehörde ONEMI.
- Machen Sie sich vor Ort mit den ausgewiesenen Evakuierungsrouten und Verhaltenshinweisen bei Erdbeben, Vulkanen und Tsunamis vertraut. Diese bieten die Merkblätter des Deutschen GeoForschungsZentrums.
- Verfolgen Sie regelmäßig Wetterberichte in den örtlichen Medien.
- Beachten Sie stets Verbote, Hinweisschilder und Warnungen sowie die Anweisungen lokaler Behörden.
Reiseinfos
Infrastruktur/Verkehr
Chile ist ein gut erschlossenes Reiseland. Mit Mietwagen, modernen Überlandbussen und per Flugzeug sind fast alle Teile des Landes erreichbar. Zugverbindungen gibt es von Santiago aus nur in Richtung Süden (bis Chillán). Zu Störungen kann es im Fall von Streiks kommen.
In den Städten gibt es Taxis und in Santiago eine U-Bahn.
Auf den asphaltierten Überlandstraßen und Schotterpisten kommt es vor allem im Norden Chiles immer wieder zu teils schweren Auto- und Busunfällen. Grund sind in der Regel technische Defekte der Fahrzeuge, überhöhte Geschwindigkeit bzw. nicht angepasste Fahrweise und Übermüdung der Fahrer.
In den Wintermonaten von Juni bis August treten in Santiago und anderen größeren Städten im Süden Chiles Umweltprobleme in Verbindung mit erhöhter Schadstoffbelastung der Luft auf. Dabei werden auch regelmäßig Fahrverbote verhängt.
Die entstehenden Gefahren durch die weiten Entfernungen aufgrund der enormen geographischen Nord-Süd-Ausdehnung, das teilweise extreme Klima sowie plötzliche Wetterumschwünge werden häufig unterschätzt.
Grenzgebiete zu den Nachbarstaaten Peru, Bolivien und Argentinien, verschiedene kleinere Inseln in der 12. Region sowie in der 5. Region (Sector San Antonio – Tejas Verdes) sind selbst in der Nähe von Touristenorten und in Naturschutzgebieten zum Teil noch vermint. Auf öffentlichen Straßen und Wegen wurden die Landminen geräumt; Minenfelder abseits sind in der Regel markiert. Die Kennzeichnung der Minenfelder ist allerdings nicht flächendeckend sichergestellt bzw. in unwegsamem Gelände nicht (mehr) vorhanden.
- Achten Sie bei Mietwagen und organisierten Touren auf den technischen Zustand der Fahrzeuge und passen Sie Ihre Fahrweise an die klimatischen und Straßenverhältnisse an.
- Planen Sie Reiserouten möglichst detailliert und vorausschauend und teilen Sie sich lange Strecken ein.
- Beachten Sie unbedingt Warnschilder in Grenzgebieten.
- Bewegen Sie sich insbesondere in abgelegenen Gegenden nur auf befestigten Straßen und Wegen oder mit ortskundigen Führern.
Führerschein
Für kurzfristige Besuchsaufenthalte von bis zu 90 Tagen ist der deutsche nationale Führerschein ausreichend.
- Für eventuelle Polizeikontrollen und Kfz-Anmietungen empfiehlt es sich, eine spanische Übersetzung oder den deutschen mehrsprachigen internationalen Führerschein mitzuführen.
Wanderungen/Trekking-Touren
Berg- und Vulkanbesteigungen und Trekking bergen erhebliche Gefahren, es kommt immer wieder zu Unglücken und Todesfällen. Die Vulkane Villarica und Osorno sind für ihre gefährlichen Spalten bekannt.
Örtliche Carabiñeros oder Nationalparkverwaltungen fragen bei Eintritt in die jeweiligen Parks die ungefähre Route sowie die Dauer der Wanderung ab, um eventuelle Suchaktionen zu erleichtern.
Der Lago Chungará an der chilenisch-bolivianischen Grenze liegt auf 4500 m. Von der auf Meereshöhe liegenden Stadt Arica werden Tagesausflüge mit dem Bus nach dorthin angeboten. Die Höhe, verbunden mit den Anstrengungen der Fahrt, verursacht bei vielen Touristen, v.a. bei älteren Menschen, Höhenkrankheit, die bereits zu Todesfällen geführt hat.
In den Bergen können sich zudem die Witterungsverhältnisse sehr rasch ändern.
In den trockenen Wüstengebieten in Nordchile wird es trotz der hohen Tagestemperaturen nachts empfindlich kalt (z. B. bei Ausflügen zum Hochplateau El Tatio bei San Pedro de Atacama).
- Unternehmen Sie Wanderungen und Bergtouren nicht allein, sondern nur in Begleitung anerkannter örtlicher Führer.
- Achten Sie auf eine gute Ausstattung und eine ausreichende Reiseversicherung, die eine Bergrettung per Helikopter und medizinische Evakuierung mit abdeckt.
- Informieren Sie sich vor Touren genau auch über die Wetterlage.
- Hinterlassen Sie Informationen über die geplante Route und Ankunftszeiten auch bei Veranstaltern oder Angehörigen.
- Beachten Sie unbedingt Anweisungen und Beschränkungen der örtlichen Behörden und Nationalparkverwaltungen.
- Achten Sie wegen der drohenden Höhenkrankheit auf eine langsame Akklimatisation, z. B. durch Übernachtung in dem auf 3400m Höhe gelegenen Ort Putre, siehe auch Gesundheit.
- Benutzen Sie nur bewachte Campingplätze.
- Achten Sie vor allem aber nicht ausschließlich in Wüstengebieten auf das Mitführen von ausreichend Wasser und warme Kleidung.
LGBTIQ
- Beachten Sie die allgemeinen Hinweise für LGBTIQ.
Strafrecht
Drogenkonsum und Drogenhandel werden auch bei kleinen Mengen mit hohen Haftstrafen geahndet. – Bei Unfällen mit Personenschäden ist mit Untersuchungshaft für alle Beteiligten zu rechnen.
- Die Mitnahme bzw. der Transport von Gegenständen für Dritte ohne Kenntnis des Inhalts kann verhängnisvolle Folgen haben und sollte vermieden werden.
- Bei Verhaftungen, insbesondere im Rahmen von Unfällen mit Personenschaden, sollte auf sofortiger Unterrichtung der deutschen Botschaft bestanden werden.
Geld/Kreditkarten
Landeswährung ist der Chilenische Peso (CLP). Kreditkarten können grundsätzlich verwendet werden; Einschränkungen für deren Benutzung sind lediglich in kleineren Orten gegeben. Bargeld kann mit Kreditkarte oder Bankkarte (nicht V-Pay) an den meisten Geldautomaten abgehoben werden.
- Geldautomaten sollten aus Sicherheitsgründen nur während der Geschäftszeiten benutzt werden. Es wird empfohlen, grundsätzlich keine größeren Bargeldmengen bei sich zu tragen.
- Das Preisniveau in Chile ist im Vergleich zu anderen südamerikanischen Ländern relativ hoch; es sollten daher ausreichend Reisemittel eingeplant werden.
Einreise und Zoll
Einreise- und Einfuhrbestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird. Rechtsverbindliche Informationen und/oder über diese Hinweise hinausgehende Informationen zu den Einreise- und Zollbestimmungen zur Einfuhr von Waren erhalten Sie nur direkt bei den Vertretungen Ihres Ziellandes.
Die Zollbestimmungen für Deutschland können Sie auf der Webseite des deutschen Zolls und per App „Zoll und Reise“ finden oder dort telefonisch erfragen.
Reisedokumente
Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich:
- Reisepass: Ja
- Vorläufiger Reisepass: Ja
- Personalausweis: Nein
- Vorläufiger Personalausweis: Nein
- Kinderreisepass: Ja, auch wenn die offizielle Anerkennung aussteht
Anmerkungen/Mindestrestgültigkeit:
Reisedokumente müssen im Zeitpunkt der Einreise noch mindestens sechs Monate gültig sein.
Visum
Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise und den Aufenthalt von bis zu 90 Tagen kein Visum.
Bei der Einreise wird eine kostenlose „Tarjeta Única Migratoria“ als Einreisebeleg ausgestellt, die zu einem Aufenthalt von maximal 90 Tagen berechtigt und das verpflichtende Ausreisedatum nennt. Diese muss bei Ausreise wieder abgegeben werden.
Bei Verlust oder Diebstahl ist vor Ausreise von der „Policía de Investigaciones (PDI)“ (im Zentrum von Santiago, Morandé 672, Santiago-Centro, Tel. +56 2 26809110, oder am Flughafen Santiago, Tel. +56 2 26901781) oder bei jeder PDI-Dienststelle in anderen Regionen ein Ersatzbeleg zu beantragen.
Längerfristiger Aufenthalt
Chile wird voraussichtlich ein neues Migrationsgesetzes (Ley de Migración) einführen, das Regelungen an die europäischen Richtlinien angleichen wird. Schon heute müssen daher deutsche Staatsangehörige bei einem beabsichtigten Aufenthalt von mehr als 90 Tagen ein Visum vor der Einreise online über das Departamento de Extranjería beantragen, in anschließendem Zusammenwirken mit den örtlich zuständigen chilenischen Auslandsvertretungen.
Der Aufenthalt kann nach Einreise nicht mehr wie früher verlängert werden. Ein Wechsel des Aufenthaltsstatus nach Einreise ist ebenfalls nicht mehr möglich.
Weitere Informationen erteilt das Departamento de Extranjería in Santiago und dessen Filialen in anderen Regionen.
Minderjährige
Für Reisen mit minderjährigen Kindern gelten in Chile besonders strikte Vorschriften. Auch wenn diese grundsätzlich nur für in Chile lebende Kinder gelten, kommt es regelmäßig auch zu erheblichen Problemen für Reisende aus Deutschland, insbesondere wenn die Kinder die doppelte Staatsangehörigkeit besitzen oder anderweitig eng mit Chile verbunden sind.
Bei Ein- und Ausreisen ist für allein oder nur mit einem Elternteil reisende minderjährige Kinder eine von einem deutschen oder chilenischen Notar oder einer chilenischen Auslandsvertretung beglaubigte Reisegenehmigung des nicht mitreisenden Elternteils erforderlich. Zur Erteilung der Reisegenehmigung muss neben den gültigen Ausweisdokumenten von Eltern und Kind auch die Geburtsurkunde vorgelegt werden. Die Beglaubigung durch einen deutschen Notar muss zusätzlich mit der Apostille versehen werden.
Die von einer chilenischen Auslandsvertretung beglaubigte Reisegenehmigung muss nach Einreise nach und vor Ausreise aus Chile zusätzlich vom chilenischen Außenministerium überbeglaubigt werden. Nähere Informationen erteilt die Botschaft der Republik Chile in Berlin.
- Beachten Sie ggf. die Hinweise für eine Einverständniserklärung für Minderjährige.
Einfuhrbestimmungen
Devisen dürfen unbegrenzt ein- und ausgeführt werden. Reisende, die Bargeld oder Wertpapiere im Wert von mehr als 10.000,- US-Dollar mitführen, müssen dies dem Zoll bei Einreise aktiv anzeigen.
Gegenstände, die für den persönlichen Bedarf der Reisenden während der Fahrt und des Aufenthalts bestimmt sind, können zollfrei eingeführt werden.
Ein striktes Einfuhrverbot besteht für frische Nahrungsmittel (Milchprodukte, Obst und Gemüse, Fleisch- und Wurstwaren) sowie Pflanzen, Waffen, Drogen und pornographisches Material. Verstöße (z.B. auch der versehentlich nicht deklarierte Apfel im Handgepäck) werden mit hohen Bußgeldern und in schwerwiegenden Fällen auch mit Inhaftierung geahndet. Grundsätzlich sollten alle mitgeführten Lebensmittel, auch noch original verpackte, wie etwa Nüsse, auf dem Einreiseformular angegeben werden.
Detaillierte Einfuhrbestimmungen bietet der zuständige Servicio Agrícola y Ganadero.
Für im persönlichen Gepäck mitgeführte (grundsätzlich anmeldepflichtige) Neuwaren gilt im Allgemeinen als obere Wertgrenze 500,- US-Dollar, darüber hinaus muss eine Zollerklärung veranlasst und ggfs. Zoll bezahlt werden.
Für Ausländer, die mit einem von einer chilenischen Auslandsvertretung ausgestellten Visum nach Chile einreisen, gelten besondere Zollerleichterungen.
Heimtiere
Grundsätzlich ist für Reisen nach Chile mit bestimmten Heimtieren (Hunde, Katzen, Frettchen) der EU-Heimtierausweis einschließlich des Impfnachweises des Tieres gegen Tollwut für die vorübergehende Einfuhr nach Chile geeignet und ausreichend.
Einen Musterausweis sowie weitergehende Informationen bietet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.
Weiterreichende Informationen erteilen der chilenische Servicio Agrícola y Ganadero (SAG) sowie die örtlich zuständigen chilenischen Auslandsvertretungen.
Gesundheit
Aktuelles
Die WHO hat im Januar 2019 das Verzögern oder Auslassen von Impfungen zur Bedrohung der globalen Gesundheit erklärt. Insbesondere der fehlende Impfschutz gegen Masern birgt bei international steigenden Fallzahlen ein hohes Risiko.
- Überprüfen Sie im Rahmen der Reisevorbereitung Ihren sowie den Impfschutz Ihrer Kinder gegen Masern und lassen diesen ggf. ergänzen.
Impfschutz
Für die direkte Einreise aus Deutschland sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben.
- Achten Sie darauf, dass sich bei Ihnen und Ihren Kindern die Standardimpfungen gemäß Impfkalender des Robert-Koch-Instituts auf dem aktuellen Stand befinden.
- Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Hepatitis B, Typhus und Tollwut empfohlen.
- Aktuelle, detaillierte Reiseimpfempfehlungen für Fachkreise bietet die DTG.
Dengue-Fieber
Dengue-Viren werden landesweit durch tagaktive Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung geht in der Regel mit Fieber, Hautausschlag sowie ausgeprägten Gliederschmerzen einher und betrifft zunehmend auch Reisende. In seltenen Fällen treten insbesondere bei Kindern schwerwiegende Komplikationen inkl. möglicher Todesfolge auf. Insgesamt sind Komplikationen bei Reisenden jedoch selten. Es existiert weder eine Impfung bzw. Chemoprophylaxe noch eine spezifische Therapie gegen Dengue-Fieber, siehe Merkblatt Dengue-Fieber.
- Schützen Sie sich zur Vermeidung von Dengue-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen.
Malaria
Chile gilt als malariafrei.
HIV/AIDS
Durch sexuelle Kontakte, bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) und Bluttransfusionen besteht grundsätzlich ein hohes HIV-Übertragungsrisiko.
- Verwenden Sie stets Kondome, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften.
Durchfallerkrankungen
Bei Durchfallerkrankungen handelt es sich um häufige Reiseerkrankungen, siehe Merkblatt Durchfallerkrankungen. Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen jedoch vermeiden. Zum Schutz Ihrer Gesundheit beachten Sie daher folgende grundlegende Hinweise:
- Trinken Sie ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs, nie Leitungswasser. Durch Kauf von Flaschenwasser mit Kohlensäure kann eine bereits zuvor geöffnete Flasche leichter identifiziert werden.
- Benutzen Sie unterwegs auch zum Geschirrspülen und Zähneputzen möglichst Trinkwasser.
- Falls kein Flaschenwasser zur Verfügung steht, verwenden Sie gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser.
- Kochen oder schälen Sie Nahrungsmitteln selbst.
- Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern.
- Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, stets jedoch vor der Essenszubereitung und vor dem Essen.
- Wenn möglich, desinfizieren Sie Ihre Hände mit Flüssigdesinfektionsmittel.
Hantavirus
Diese seltene virale Erkrankung wird landesweit meist in ländlichen Gebieten durch Aufnahme von kontaminierten Sekreten infizierter Nagetiere über die Atemwege bzw. den Magen-Darm-Trakt übertragen. Nach zwei bis vier Wochen kann es zu grippeähnlichen Symptomen wie Kopf- und Gliederschmerzen kommen. In seltenen Fällen können tödliche Komplikationen durch Befall der Nieren oder des Herz-Lungensystems entstehen. Eine Impfung bzw. medikamentöse Prophylaxe existiert nicht, siehe Merkblatt Hantavirus.
- Vermeiden Sie den Kontakt mit den Ausscheidungen von Nagetieren.
Geographisch bedingte Erkrankungen
Chile ist ein beliebtes Reiseziel für Trekkingtouristen, die in große Höhen aufsteigen. Oft reicht die Zeit nicht für eine stufenweise Höhenanpassung. Verschiedene Formen von akuter Höhenkrankheit sind möglich, siehe Merkblatt Höhenkrankheit.
- Lassen Sie sich vor Reisen in große Höhen (über 2.300 m) vor der endgültigen Reiseplanung individuell durch einen höhenmedizinisch erfahrenen Arzt beraten. Eine Reisekrankenversicherung, die das Bergerisiko (z.B. eine Hubschrauber-Evakuierung) mit abdeckt, ist unbedingt empfohlen.
Intensive Sonneneinstrahlung, Blendung durch Schnee und Eis, starker Wind, extreme Kälte und unwegsames oder unbekanntes Gelände bergen weitere Risiken für den Reisenden in großer Höhe. Durch Erdbeben oder anhaltende Niederschläge kann es an gefährdeten Stellen zu Lawinen, Muren und Abrutschen von ganzen Berghängen kommen.
Luftverschmutzung
- Informieren Sie sich über aktuelle Luftwerte z.B. über den World Air Quality Index sowie die Smartphone App AirVisual.
Medizinische Versorgung
Das medizinische Versorgungsangebot ist in den größeren Städten in der Regel mit dem in Europa zu vergleichen. Sie ist auf dem Lande jedoch vielfach technisch, apparativ und hygienisch problematisch.
- Schließen Sie für die Dauer des Auslandsaufenthaltes eine Auslandsreise-Kranken- und Rückholversicherung ab. Ausführliche Informationen bietet die Deutsche Verbindungsstelle Krankenversicherung – Ausland.
- Lassen Sie sich vor einer Reise durch tropenmedizinische Beratungsstellen, Tropenmediziner oder Reisemediziner persönlich beraten und Ihren Impfschutz anpassen, auch wenn Sie aus anderen Regionen schon Tropenerfahrung haben. Entsprechende Ärzte finden Sie z. B. über die DTG.
Bitte beachten Sie neben dem generellen Haftungsausschluss:
- Alle Angaben sind zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes.
- Die Empfehlungen sind auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland, insbes. bei längeren Aufenthalten vor Ort, zugeschnitten. Für kürzere Reisen, Einreisen aus Drittländern und Reisen in andere Gebiete des Landes können Abweichungen gelten.
- Alle Angaben sind stets auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden und erfordern ggf. eine medizinische Beratung.
- Die medizinischen Hinweise sind trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Sie können weder alle medizinischen Aspekte abdecken, noch alle Zweifel beseitigen oder stets vollkommen aktuell sein. Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.